Band 51 - Band 51 - Band 51 - Jürgen Coprian: Salzwasserfahrten (3) mit MS WIEN und MS NORMANNIA
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ISBN 978-3-00-033140-4
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Inhalt:
Schiffsdaten NORMANNIA ...…………………...…............……………Seite 135
MS NORMANNIA - Das grüne Monster ………….....…………….. ab Seite 136
Balzer war an Bord der NORMANNIA …..……………………….. ab Seite 158
Von Emden über den Atlantik – durch den Panama-Kanal
nach Alameda / Oakland – weiter nach Alaska – weiter nach Japan –
weiter über Kapstadt nach Nigeria – achtundsechzig Tage auf Wartereede
vor Lagos – endlich löschen in Port Harcourt – endlich heimwärts nach Emden
Noch eine Reise mit der NORMANNIA über den Atlantik …………….. ab Seite 247
insgesamt 260 Seiten
Leseprobe:
Wir tuckern die ganze lange Chatham-Straße wieder runter, und dann bei Cap Ommaney ändern wir Kurs hart Steuerbord auf den Großkreis nach Japan. Der verläuft zunächst dicht unter den Aleuten, und nun wird es wirklich kalt. Das Thermometer geht runter auf 12° minus. Dazu brist es auf, so um die sechs bis sieben, meistens irgendwie von vorne. Der Wetterbericht sieht gar nicht gut aus. Ich erhalte Anweisung, mich im Äther nach Eiswarnungen umzuhören. Die werden von den US-Coastguard-Stationen Kodiak, Dutch Harbour und Adak ausgesendet. Die melden noch keine Gefahr. Aber es gehen Schiffsmeldungen ein von Gebieten weiter im Westen, die vor ‚Black Frost’ warnen. Ein britischer Dampfer meldet alle paar Stunden zunehmend schnell wachsende Vereisung. Auch unser Vorschiff überzieht sich durch die überkommende Gischt mit einer dicken Eisschicht; allerdings weißes Eis vom Salzwasser, nicht dieses gefährlich Klare, das so schnell und hart und schwer im Eisnebel wächst. Noch kein Anlass zur Beunruhigung. Das grüne Monster ist kein Fischdampfer, der bei ‚Black Frost’ in Gefahr gerät zu kentern, aber trotzdem – wenn Salzwasser erst mal gefriert, dann muss es schon verflucht kalt sein. Der Alte wählt einen etwas südlicheren Kurs, weg von den vernebelten eisigen Aleuten. Die Kälte bleibt, aber das Wetter beruhigt sich zum Glück. Das Seewassereis hört auf zu wachsen, wird matschig, verschwindet nach und nach. Vierzehn Tage nach Auslaufen Skagway treffen wir in unserem ersten japanischen Hafen ein. Onahama, einiges nördlich von Tokio.
Im Bereich festen Landes sacken die Temperaturen erneut; es bleibt bitter kalt. 18° Grad unter Null. In der englischsprachigen Ausgabe von ‚Asahi Shimbun’ lesen wir, dass letzte Nacht auf der Wetterstation des Fujiyama am Thermometer mit dem Erreichen der minus 50°-Grad-Marke keine tiefere Temperatur mehr abgelesen werden kann und dass dies die tiefste jemals gemessene ist seit Einrichtung der Station vor hundert Jahren. Da ist es selbst den zähen Japanern zu kalt zum Löschen der Ladung. Was jedoch Hein Seemann nicht vom Landgang abhält. Onahama ist ein ausgesprochen langweiliges, um nicht zu sagen schäbiges Industriekaff. Wir – Viohl, Mangels und der 3. Ing mit von der Partie – entscheiden uns, mit dem Bus zu einer ‚Hawaiian Show’- was immer das sein mag – nach Iwaki zu fahren, die nächst größere Stadt bei Onahama. Hat uns der Agent empfohlen. Wie dahin kommen? Na, als alter Japan-Fahrer kennt man sich doch aus hier an Land mit Bus und Bahn.
Also dieses Hawaiian Center ist immerhin eine Überraschung. Von außen ein riesiger, unregelmäßig geformter gläserner Kasten. Ist man erst mal drin, schlägt einem tropische Schwüle entgegen. Das Ganze ist eines dieser künstlichen Freizeit- und Tropenparadiese, wie sie Europa erst zehn Jahre später kennen lernen wird. An der Kasse zahlen wir 1.600 Yen, und dann heißt es Schuhe aus und in Leihlatschen aus Plastik rein. Unsere dicken Winterklamotten in Blechspinde deponiert, Badehose an und dann rein in die große Halle. Überwältigend ihre Größe und Höhe. Verschiedene Pools und riesig lange Rutschbahnen, ein richtig kleiner Dschungel aus hoch aufragenden Palmen und anderen Tropengewächsen; eine große mit Palmwedeln gedeckte Südseehütte bildet das Zentrum der Anlage. Snackbars, Kino, Fernsehräume, Spielautomaten für Kids. Und – anscheinend die Hauptattraktion dieser Einrichtung – überall auf Plakaten seltsam hohe, ‚goldene‘ Badewannen, deren Sinn uns zunächst nicht ganz klar ist. Bis wir die Dinger zu sehen bekommen...
...Miike verführt nicht zum Landgang, und wir sind froh, nach drei Tagen dort auszulaufen. Das Schiff ist nun leer, aber dreckig. Als nächstes sollen wir Autos laden, was bedeutet, dass wir Zweidrittel der Strecke von Onahama nach Miike wieder zurückfahren müssen. Also zwei Tage in Ballast nach Nagoya. Zeit genug, die Luken zu waschen und auf Autoladung umzustellen. Unsere NORMANNIA ist ja speziell für den Autotransport gebaut. Sie verfügt in den Luken über ein Hängedeck-System.
Weil die an Drahtseilen aufgehängten Autodecks aus Platz- und Staugründen bei Massengutladung nur hinderlich wären, lassen sie sich stapelweise dicht unter das Hauptdeck hieven und dort fest verankern. Zum Autotransport werden sie dann von unserer darauf spezialisierten Decksgang wieder runtergefahren, so dass dann bis zu sechs flache Decks übereinander entstehen...
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